Ein glücklicher Mensch hat häufiger positive Gefühle als negative Gefühle. Er ist damit mehr mit seinem Leben zufrieden und das wirkt sich sogar auf die Gesundheit aus. Glück entlastet das Immunsystem und schenkt dem Menschen sogar mehr Lebenszeit. Studien gehen von 5 – 10 Jahren aus. Einer der wichtigsten Faktoren für Glück ist Zugehörigkeit – der Mensch ist nun mal kein Einzeltier.
Der Wunsch nach Zugehörigkeit beeinflusst ganze Phasen des Lebens, vom Kindergarten über die Schule und Verein bis zum Freundeskreis und Cliquen. Sich verbunden fühlen, zusammen Dinge erleben, Erzählungen teilen, gemeinsam feiern und reisen. In der Bedürfnispyramide von Maslow wird die Zugehörigkeit als das dritte Motivsystem gezeigt.
Wer als Unternehmen Zugehörigkeit propagiert oder sogar organisiert, weckt die tiefsten Wünsche eines Menschen. Das klappt „mit dem besten Team der Welt“ innerhalb des Unternehmens aber auch mit Kunden, die die Zugehörigkeit verspüren wollen.
Zum ersten Mal wurde mir das bei Mymuesli bewusst. Tatsächlich wurde hier eine so coole Marke geschaffen, die nur noch danach fragte „mixt Du Dein Müsli selbst oder kaufst Du wirklich noch das Zeug vom Supermarkt?“
In letzter Zeit wurde in Terminen viel über foodspring gesprochen. Nicht nur weil die Story des Unternehmens beeindruckend ist, sondern weil auch dieser Shop und diese Marke magisch anziehen. Viel mehr als andere Energieriegelanbieter vermittelt foodspring, dass hier die wirklich coolen Sportler einkaufen. Sicherlich liegt es am Look des Shops aber eben auch am passenden Namen, den guten Formulierungen im Shop und der Liebe zum Detail. „Was brauchen meine Kunden“ wurde extrem gut verstanden und in Funktionen umgesetzt. Daraus entsteht die anziehende Begehrlichkeit. Der Mix aus foodspring mit der App von freeletics erscheint dann die final beste Kombination für Typen, die sportlich sind, sein wollen oder einfach nur dabei sein wollen.
Das „Einfach nur dabei sein“ war auch unser Projekt bei Powerbar. Ganz anders als bei foodspring geht es um eine bereits etablierte Marke in einer Nische der Profisportler. Einen Triathleten ohne Powerbar gibt es quasi nicht. Die Marke muss trotzdem neue Zielgruppen erschließen, ohne dabei das Zugehörigkeitsgefühl im Kern zu verlieren.
Dass immer mehr Händler das Thema verstehen, sieht man vor allem in der Sportartikelwelt. Aktuell ging die Bergzeit Bergheldin live. Im Shop werden vier Heldinnen vorgestellt, die verschiedene Sportarten und die zugehörigen Produkte vertreten. Allein der Einleitungstext macht klar, was die Strategie ist:
Egal ob Du wanderst, läufst, kletterst oder hochalpin unterwegs bist. 100 oder 2.000 Höhenmeter machst. Rekorde brichst oder Deine Zeit am liebsten entspannt mit Familie und Freunden verbringst. Für uns bist Du eine Bergheldin. Und nicht nur wenn Du am Berg bist. Sondern immer. Beim Trailrunning. Und im Büro. Auf Hochtour. Und im Alltag. Mit Shop, Magazin und Erlebnis wollen wir Dich inspirieren raus zu gehen und genau mit dem zu unterstützen, was Du als Bergheldin brauchst.
Bisher hat das wohl nur Sportscheck so gut gemacht, denn der Sportscheck Stadtlauf hat ganze Laufgruppen eingeschworen.
Ein Shop muss Zugehörigkeit vermitteln. Er muss zunächst seine Kunden extrem gut kennen, um anschließend deren Wünsche zu erfüllen. Egal ob durch Influencer angesprochen wie bei Aboutyou, durch Zalando mit einem immer ausgefalleneren Shopstyle, durch Sportscheck mit Events oder wie Bergzeit durch Sympathie. Begehrlichkeit statt belanglos, persönlich statt sachlich, ausgefallen statt langweilig…
Zalando wird zur Style Ikone für Menschen, die sich wirklich der Modewelt zugehörig fühlen.

Was ist Deine Meinung? Diskussion zu den Shops auf www.uxme.io